Fit für die Videokonferenz

Videokonferenzen sind ein fester Bestandteil in unserem Berufsalltag geworden und erleichtern die Kommunikation über weite Entfernungen sehr. Da wir in einer Videokonferenz aber oftmals in einer gewohnten Umgebung vor dem Bildschirm sitzen, vergessen wir manchmal, dass eine Videokonferenz ihre ganz eigenen Spielregeln hat. Denn wir kommunizieren zusätzlich auf der visuellen Wahrnehmungsebene und senden und empfangen somit auch nonverbale Botschaften. Wie reagieren wir beispielsweise, wenn der Gesichtsausdruck mit dem gesprochenen Wort von unserem Gesprächspartner nicht übereinstimmt?

Verbale und visuelle Wahrnehmungsebene

Um diese Frage zu klären, führte Professor Albert Mehrabian bereits im Jahr 1967, gemeinsam mit seinem Kollegen John F. Friar, an der University of California Untersuchungen zur Kommunikation durch. In zwei Studien wurden positive, neutrale und negative Wörter jeweils mit einem positivem, einem neutralem und einem negativen Ausdruck in der Stimme und in der Körpersprache gesprochen und den Probanden vorgespielt. Die grundlegende Frage hierbei lautete, auf welche Aspekte sich die Probanden unbewusst konzentrieren, um die Person als glaubwürdig zu empfinden, wenn Aussage und Ausdruck im Widerspruch stehen. 1971 bestimmte Albert Mehrabian daraus das Wirkungsverhältnis von Körpersprache, Stimme und Inhalt. Demnach überzeugen wir in den ersten Augenblicken zu 55% mit unserer Körpersprache, zu 38% mit unserer Stimme und zu 7% mit dem Inhalt unserer Worte.

Daraus eine allgemeingültige Regel für die zwischenmenschliche Kommunikation abzuleiten, wäre in der heutigen Zeit sicherlich falsch. Doch eins wird durch die Studien von Albert Mehrabian sehr gut deutlich. Wir kommunizieren in einer Videokonferenz nicht nur über den Inhalt, sondern wir kommunizieren mit der Stimme und der Körpersprache gleichzeitig auch auf der emotionalen Ebene. Wie sitzen Sie vor dem Bildschirm? Strahlen Sie mit Ihrer Körperhaltung und mit Ihrer Stimme Souveränität aus? Was ist bei Ihrer Videokonferenz im Hintergrund zu sehen? Ein Wissenschaftler wird beispielsweise für das Fernsehen oftmals vor einem großen Bücherregal interviewt. Die Bücher sollen dem Zuschauer auf der emotionalen Ebene sein Expertenwissen vermitteln. Daher sollten Sie berücksichtigen, was der Hintergrund in der Videokonferenz über Sie aussagt.

Welche zusätzlichen Signale senden Sie in Videokonferenzen?

Machen Sie sich bewusst, welche Signale und Informationen Sie bei einer Videokonferenz senden und welche Informationen Sie erhalten. Die folgenden Punkte helfen Ihnen für Ihre Vorbereitung und während der Durchführung:

  • Wie ist der Hintergrund?
  • Gibt es störende Nebengeräusche?
  • Sitzen Sie gut im Licht oder steht Ihr Bürostuhl eher im Halbdunkel?
  • Wie klingt Ihre Stimme?
  • Wird Ihre Stimme durch ein einfaches Mikrofon verzerrt?
  • Sind Sie mit Ihrer ganzen Aufmerksamkeit bei Ihrem Gesprächspartner?
  • Wer oder was könnte Sie ablenken?
  • Wie nehmen Sie Ihren Gesprächspartner wahr?
  • Welche Emotionen können Sie in seiner Stimme heraushören?
  • Was verrät die Mimik über den Gefühlszustand von Ihrem Gesprächspartner?
  • Sind seine Aussagen deckungsgleich mit seinem Gesichtsausdruck?

Bereiten Sie sich nicht nur auf der rationalen Ebene auf Ihre Videokonferenz vor, sondern beherzigen Sie auch die emotionalen Aspekte. Nutzen Sie bewusst die Vorteile, die sich aus der Mischung von einem Telefonat und einem persönlichen Gespräch erschließen.

Weiterführende Tipps und Tricks werden in dem neu entwickelten BPI-Training vermittelt.

Viel Erfolg bei Ihrer nächsten Videokonferenz.

Bert-Udo Koch

Ihr Best Practice Institute Team

http://www.best-practice-institute.com

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