GALLUP Studie: Jeder siebte Mitarbeiter innerlich gekündigt

Gallup-Studie Engagement Index:

Im Vergleich mit sieben anderen europäischen Ländern, sind deutsche Arbeitnehmer die Unglücklichsten. Jeder siebte Mitarbeiter hat innerlich schon gekündigt und schaut sich nach einem neuen Arbeitsplatz um.

Deutsche Arbeitnehmer die Unglücklichsten

Der Engagement Index von Gallup macht die Frage, wie sich emotionale Mitarbeiterbindung auf Leistung und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen auswirken, messbar.

Die emotionale Bindung der Mitarbeiter wurde in drei Kategorien eingestuft:

  1. Arbeitnehmer/innen mit hoher emotionaler Bindung,
  2. Arbeitnehmer/innen mit geringer emotionaler Bindung und
  3. Arbeitnehmer/innen ohne emotionale Bindung.

Mehr als zwei Drittel der Arbeitnehmer haben eine geringe emotionale Bindung zu ihrem Job. Die restlichen 30 Prozent teilen sich gleichermaßen auf den Anteil von Mitarbeitern mit hoher emotionaler Bindung und Mitarbeiter ohne emotionale Bindung auf.

Nun ist aus der Statistik ersichtlich, dass die Anzahl der Mitarbeiter ohne emotionale Bindung in den letzten Jahren gesunken ist, dadurch aber die Anzahl im Mittelfeld der Mitarbeiter geringer emotionaler Bindung weiter steigt.

Die Leistungsträger, die eine hohe emotionale Bindung zu Ihrem Unternehmen haben, bleiben hingegen auf der 15 Prozentmarke.

Jetzt könnte man positiv daraus schließen, dass die Arbeitnehmer dennoch Tendenzen zu einer höheren emotionale Bindung haben.

„Dienst nach Vorschrift“

Trotzdem resultiert daraus nur der „Dienst nach Vorschrift“, aber eben auch nicht mehr.

Da man in der ersten Analyse 2001 feststellte, dass die Mitarbeitermotivation und Identifizierung mit dem eigenen Unternehmen maßgeblich mit dem direkten Vorgesetzten in Verbindung steht, beschäftigt sich nun die aktuelle Studie mit der Frage, was unsere „typischen“ Vorgesetzten ausmachen?

Mehr als 40 Prozent der Arbeitnehmer würden ihren Job auf Grund ihres Vorgesetzen kündigen wollen.

Die „3 Z“ für eine hervorragende Führung sind „Zugänglichkeit“, „Zuständigkeit“ und „Zielorientierung“.

Mit der Zugänglichkeit ist die Ansprechbarkeit zwischen Führung und Arbeitnehmer gemeint. Diese betrifft berufliche aber auch private Themen. Der Aussage „Ich habe das Gefühl, dass ich mich immer an meinen Vorgesetzten wenden kann, egal welche Frage ich habe“ widersprachen nur 2 Prozent der emotional hoch gebundenen Mitarbeiter und nur 4 Prozent der Mitarbeiter ohne emotionale Bindung stimmten dieser Aussage zu.

Die „Zuständigkeit“ eines Vorgesetzten bezieht sich auf das Wissen über die Projekte und Aufgaben, für die seine Mitarbeiter im Einzelnen verantwortlich sind und ob er sie für diese Leistungen verantwortlich sieht. Dieses „Z“ wird von 23 Prozent der Mitarbeiter mit hoher emotionaler Bindung als zutreffend beantwortet. Nur 5 Prozent der Mitarbeiter ohne emotionale Bindung gehen davon aus, dass ihr Vorgesetzter informiert ist, über ihre Zuständigkeiten, Leistungsverantwortlichkeiten und Aufgaben.

Augenmerk auf die Stärken –und nicht auf die Schwächen eines Mitarbeiters

Eine Zielorientierter Vorgesetzter legt Leistungsziele fest und unterstützt seine Mitarbeiter bei der Priorisierung der Arbeit. Diese Art von Führung legt ein Augenmerk auf die Stärken –und nicht auf die Schwächen eines Mitarbeiters. 38 Prozent der emotional ungebundenen Arbeitnehmer denken, dass ihr Vorgesetzter ihre Stärken nicht im Blick hat. Dagegen stimmt ein fast identischer Anteil von 36 Prozent zu, dass ihr Vorgesetzter die Schwerpunkte auf die Stärken und positiven Eigenschaften des Mitarbeiters legt.

In dieser Umfrage wurden aber auch Führungskräfte befragt. Z.B. wie eine Führungskraft zu der Jobposition gekommen ist:

Die Mehrzahl der Führungskräfte wurde auf Grund von Erfahrung in einem Gebiet oder eines langjährigen Angestelltenverhältnisses in einem Unternehmen für die Position ausgewählt (51%).

47 Prozent wurden zur Führungskraft befördert, weil sie zuvor in ihrer Position ohne Führungsverantwortung sehr erfolgreich waren. Senior Practice Consultant, Marco Nink sieht diese Auswahl kritisch: „Verschiedenen Gallup-Studien haben ergeben, dass nur ein geringer Teil der Menschen für eine Führungsposition geeignet ist. Erfahrungen und fachliche Kompetenzen sind zwar von Vorteil für eine Position als Führungskraft, dennoch ersetzen sie nicht das nötige Talent.“

Nicht emotional gebundene Arbeitnehmer, haben im Schnitt fünf Fehltage mehr, als ihre Kollegen mit hoher emotionaler Bindung.

Rechnet man diese Fehltage, der nicht emotional gebundenen Mitarbeiter eines Unternehmens (500 Angestellte) einmal hoch, so ergeben sich Kosten von knapp 95.000 Euro jährlich.

Bei Mitarbeiterzahlen in Konzernstrukturen gehen die Kosten pro Jahr schnell in Millionenhöhe.

Führung ist ein Hebel für den Erfolg des Unternehmens

Marco Nink fasst zusammen: „Gute Führung steigert die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen- schlechte Führung hingegen ist ein kritischer Kostenfaktor. Führung ist ein Hebel für den Erfolg des Unternehmens.“

Weitere Informationen zur Gallup- Studie finden Sie auf:

http://www.gallup.com/de-de/181871/engagement-index-deutschland.aspx

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