# 6 Kollmann´s Corner: In die Laufschuhe, fertig, los!

„Los“ gern, aber wie?

Der Frühling läuft uns bereits in einem zügigen Tempo entgegen und wartet nur darauf, dass wir mit ihm laufen.

„Kein Problem!“, sagen die Läufer, die bereits im letzten Winter allen Wetterbedingungen Stand gehalten haben und aus Überzeugung und Liebe zum Laufsport das mittlerweile dritte Paar Laufschuhe seit Anfang 2015 „bearbeiten“.

Aller Anfang ist schwer!

Und selbst die begeisterten Läufer unter Ihnen können sich sicher an die ersten Lauf- Bemühungen zurück erinnern? Es geht schlicht darum, durchzuhalten, dran zu bleiben, ein Bein vor das andere zu setzen und sich immer wieder das belohnende Glas prickelndes Mineralwasser vorzustellen.

Sie hören in diesen Zeilen sicherlich meine eigenen Erfahrungen mit dem Laufen mitschwingen und genau das will ich erreichen. Ich möchte nicht allein darüberschreiben, dass Jogging, Walking & Co zu den natürlichsten und intuitivsten Bewegungsarten gehören, um Körper und Geist zu stärken.  Sie wussten sicher auch bereits, dass beim Jogging 2/3 unserer Muskelmasse beansprucht wird (das entspricht ca. 450 Muskeln) und es somit das effektivste Ausdauertraining für den Bewegungsapparat darstellt.

Jogging kann für Anfänger aber auch Motivationsabfall und Frust bedeuten. Selten hört man Menschen nach einer langen Joggingpause sagen: „Mensch, die 10km gingen aber recht locker von den Beinen“.

Weil es mir auch oft so erging, möchte ich Ihnen gerne ein paar Tipps und Ratschläge vorstellen, die auch mich zu einem begeisterten Freizeit-Läufer gemacht haben:

  1. Setzen Sie sich realistische Ziele:

Sollten Sie noch nie vorher gelaufen sein, so sollten Sie sich für das nächste Quartal keine Marathondistanz als Ziel auswählen. Zunächst gilt: Finden Sie eine Streckendistanz, bei der Sie sich wohlfühlen und nicht erschöpft sind.

Ein mögliches Ziel kann dann neben einer Distanz sein, eine durchgängige Geschwindigkeit zu halten (unabhängig vom Terrain). Nehmen Sie sich also nicht unbedingt eine weite Strecke vor, sondern fordern Sie sich mit kürzeren Distanzen und halten Sie das Tempo. So wird Ihre Herzfrequenz bei Steigungen ansteigen, aber Sie haben bei Gefälle auch die Möglichkeit zu entspannen.

  1. Umfang vor Intensität:

Wollen Sie Ihr Lauftraining effektiver gestalten, so erhöhen Sie zunächst den Umfang des Trainings, z.B. von 20 auf 25 oder 30 min, oder von 2 auf 3 Tagen Jogging/ Walking in der Woche.

Versuchen Sie die ersten 4-8 Wochen in einer angenehmen Belastung zu laufen. Joggen/ Walken Sie so, dass eine Unterhaltung entweder vollständig – oder teilweise möglich wäre.

So befinden Sie sich meist bei einer moderaten Herzfrequenz von 60-70% Ihres Herzfrequenzmaximums.

  1. Gestalten sie Ihre Laufrunde so praktisch wie möglich:

Wer sich Laufrunden am schönen Mainufer, der Rheinpromenade oder in einem Naturschutzgebiet aussucht, hat eine wunderschöne Sicht auf das Wasser und die Natur. Aber, sollten Sie nicht unmittelbar am Wasser oder am Wald wohnen, so wählen Sie eine Laufstrecke aus, bei der Sie aus der Tür „fallen“ und loslaufen können. Für die anfänglichen kurzen Strecken nimmt man ungern längere Anfahrten mit dem Auto in Kauf, um dann für 10-20 Minuten joggen zu gehen.

  1. Ziel vor Augen haben:

Sie wollen laufen, um Ihre „allgemeine Fitness“ zu verbessern? Sie wollen sich endlich wieder „wohl fühlen“? Sie möchten Ihre Figur „verbessern“?

Das ist zunächst erstmal super! Schauen wir uns Ihr Ziel einmal genauer an: Stellen Sie sich einmal vor, Sie laufen durch den Wald und haben noch eine längere Distanz vor sich, doch ihr Kopf schreit: „NEIN, halt an, ich habe keine Lust mehr!“

Also mir ist das durchaus häufiger passiert. Das ist auch eine ganz normale Reaktion des Körpers. Bevor der Körper und die Muskeln nicht mehr können, setzt zunächst der Kopf ein und wägt ab.

Ist der Gedanke erst einmal überwunden (denn wir wissen, der Körper kann durchaus weiterlaufen), so ist das Gefühl umso schöner, wenn man sein Vorhaben durchzieht. Aber wie überwinde ich diesen Gedanken?

Setzen Sie sich ein genaues Ziel: Wenn der Kopf abwägt, weiterzulaufen oder aufzuhören, so werden Sie sich sicherlich nicht motivieren können, indem Sie sich immer wieder sagen: „Ich wollte doch meine Fitness verbessern/ mich wieder wohl fühlen!“ Das ist kein Ziel, das Sie motiviert, daher müssen Sie konkreter werden.

Was stört Sie an Ihrer „allgemeinen (nicht vorhandenen) Fitness“? Sind es die Treppen im Bürogebäude, die sie ungern erklimmen? Sind es die Kinder/Enkel, denen sie auf dem Spielplatz nicht mehr ohne weiteres hinterherlaufen können? Ist es das Kleid von Anno Domini, welches seit Jahren im Schrank einen Stammplatz hat? Was sind wirklich Ihre Motive hinter Ihrem Vorhaben?

Wenn Sie ein Motiv haben, dann wissen Sie WARUM Sie es tun wollen.

Verknüpfen Sie das Ziel mit einem Gefühl oder einem Wunsch und stellen Sie sich in diesem erreichten Zustand vor. Fühlen Sie, wie es Ihnen dabei ergeht und horchen Sie, wie wichtig Ihnen das Ziel ist? Dann gibt es auch weniger Ausreden, sondern nur Taten, die folgen.

Sie warten noch auf den richtigen Tag an dem die Sonne scheint? Auf die richtigen Joggingschuhe? Auf den Laufpartner, der wie Sie auch seit Monaten „richtig Lust“ hat, endlich mal wieder „was“ zu machen?

Machen Sie nicht „irgendwas“, warten Sie nicht auf „jemanden“ und schon gar nicht auf gutes Wetter. Ändern Sie Ihre Gewohnheiten und finden Sie Wege, um Ihr Ziel zu verfolgen.

Warten Sie nicht darauf, dass Ihnen der Frühling davonläuft, sondern laufen Sie ihm entgegen – egal bei welchem Wetter.

Also: Schuhe an und los!

Ihre Alice Kollmann

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