Das Problem mit der Konzentration – Teil 2

In Teil 1 wurde skizziert, welche Probleme in der hochtechnisierten Welt durch Smartphones und E-Mails auftreten können. Wir kommen nur noch selten in konzentrierte Arbeitsphasen und durchleben oft einen abgelenkten Arbeitsalltag, der dafür sorgt, dass Energieressourcen schlecht genutzt werden. Statt mehrere Stunden unter Ablenkung zu arbeiten, kann es effektiver sein, eine halbe Stunde voll konzentriert zu arbeiten. Wer es schafft, alle äußeren Reize abzuschalten, der kann aus seiner Zeit mehr herausholen. Dadurch kann man entweder bei gleicher Arbeitszeit mehr schaffen oder bei weniger Arbeitszeit genauso viel schaffen, wie Personen, die ständig abgelenkt arbeiten.

Wie Sie wieder konzentriert arbeiten?

Obwohl es heute schon fast antiquiert wirkt, hat die alte Armbanduhr noch immer ihre Berechtigung. Man könnte fast sagen, sie ist heute sogar wichtiger als damals, denn sie kann einen vor Ablenkung bewahren. Wer eine Armbanduhr trägt, hat keinen Grund, auf das Smartphone zu gucken, um die Uhrzeit nachzuschauen. Wer die Uhrzeit auf dem Smartphone nachgucken will, entdeckt dabei doch oft auch Nachrichten, die man schnell beantworten möchte. Was einen wiederum aus der Konzentrationsphase reißt, wodurch man wieder von vorne beginnen muss. Eine Armbanduhr sieht außerdem noch gut aus!

Sie können natürlich Push-Nachrichten auch einfach deaktivieren während Sie arbeiten und nach der Arbeit schalten Sie diese wieder ein. Oder richten Sie einfach eine persönliche Sprechstunde ein, in der Sie telefonisch erreichbar sind und sich dann voll auf die Beantwortung der Nachrichten konzentrieren. Wer sich voll auf eine Aufgabe konzentriert, der schafft deutlich mehr. Der Mensch ist nämlich entgegen vieler Behauptungen kein Multitasking-Wesen. Arbeiten Sie alles isoliert voneinander ab, dann werden Sie sehr viel Zeit sparen können, die Sie wiederum sinnvoll investieren können in Tätigkeiten, die mehr Energie verbrauchen. Beantworten Sie E-Mails und Anrufe einfach zu einer bestimmten Uhrzeit – wenn Sie das einrichten können. Bill Gates beantwortet seine E-Mails alle an einem bestimmten Wochentag, aber eben voll konzentriert und nicht nebenher.

Sinn kann es auch machen, den Arbeitsplatz zu wechseln, wenn Sie dort häufig abgelenkt werden. Ihr Arbeitsplatz sollte so gestaltet sein, dass er konzentrierte Arbeit maximal fördert, alles was sie ablenkt, muss weg. Wenn das nicht möglich ist, wechseln Sie einfach an einen anderen Ort. Als Student können Sie beispielsweise in der Bibliothek lernen, wenn Sie sich zuhause schlecht konzentrieren können. Oder als Selbstständiger macht es vielleicht Sinn, sich ein Büro zu mieten oder in einem Coworking-Space zu arbeiten, um die Arbeit vom Zuhause zu trennen. Halten Sie sich einfach vor Augen, was Sie ablenkt und beseitigen Sie diese Störfaktoren.

Mit am wichtigsten ist jedoch das Bewusstsein darüber, dass es viel Energie kostet, sich aus einer Phase von Konzentriertheit reißen zu lassen bzw. sich danach wieder in diese einzufinden. Wenn Ihnen das klar ist, werden Sie sich in Zukunft sicher nicht mehr einfach ablenken lassen, sondern die Ablenkung einfach auf Ihre Pausen verschieben. Sie können auch Arbeits-Intervalle festlegen: z.B. eine halbe Stunde Arbeiten, dann fünf Minuten Pause und dann das Ganze wiederholen. Stellen Sie sich einfach einen Wecker und arbeiten, bis er klingelt. So wissen Sie auch immer, wie viel Sie tatsächlich gearbeitet haben.

 

Julian Fassio und Axel Hamann

www.best-practice-institute.com

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