Durch Training, Motivation und Disziplin zum Erfolg
Interview mit unserem Mitarbeiter Luboš Vedrödy und der ehemaligen Volleyballnationalspielerin Simona Kóšová.
Simona, Du bist mit Bratislava dreimal Meister geworden, spielst in der slowakischen Nationalmannschaft und seit 2016 als Mittelblockerin beim Bundesligisten 1. VC Wiesbaden. Was sind Deine Erfolgsfaktoren?
Simona Kóšová: Ich bin stolz darauf, mein Land repräsentieren zu können. Das war schon als Kind mein Ziel. Ich war schon als Siebenjährige in diversen Ballsportarten aktiv. Mit 13 habe ich dann in der Schule auch mit Volleyball begonnen. Zwei Jahre später war ich bereits im Nationalteam. Ich habe ganz früh alles dafür gegeben, um später meinen Traum vom Profisport zu realisieren. Ich war zu jeder Zeit selbstkritisch, aber immer hochmotiviert und fokussiert, auch später am Sportgymnasium und an der Uni in Bratislava.
Hast Du Dir bewusst konkrete Ziele gesetzt?
Simona: Ja, das ist mir bis heute ganz wichtig.Ich wusste ja nie, ob ich es wirklich schaffe. In Aachen, meiner ersten Station im Ausland, gehörte ich anfangs nicht zur Stammsechs und war zum ersten Mal von Familie und Freund räumlich getrennt. Das war eine große Herausforderung. Ich habe in Extraschichten trainiert und versucht, positiv zu denken: „Meine Zeit kommt!“. Damals habe ich viel über mich gelernt, aber auch von anderen Spielerinnen.
Und nun Wiesbaden … was ist hier anders?
Simona: Ich wollte nach Aachen eine neue Herausforderung. Das Angebot von Trainer Dirk Groß hat mich sehr gefreut. Ich habe ja schon früher gegen Wiesbaden gespielt und kannte die super Stimmung hier. Auch mein Freund und seine Familie waren begeistert. Ich bin also sehr gerne gewechselt. Hier in Wiesbaden geht es trotz aller Professionalität sehr familiär zu. Und was mir wichtig ist: Die Vereinsverantwortlichen sind zuverlässig und stehen zu ihrem Wort. Das ist in der Frauenbundesliga durchaus nicht überall der Fall. Ich kann hier meine Erfahrung an die jungen Spielerinnen weitergeben. Und jeden Montag trainiere ich eine Schülermannschaft.
Weißt Du schon, was Du nach der Sportkarriere machen willst?
Simona: Ich möchte später gerne im Marketing tätig werden. Ich kann vieles aus dem Sportbereich übertragen, etwa den Umgang mit Menschen und Motivation. Aber erstmal mache ich Praktika, um Neues kennenzulernen. Ich war bereits im Steuerbüro und in diesem Sommer in einem Autohaus.
Dein Freund ist als Nachwuchstrainerbeim VC Wiesbaden aktiv. Redet Ihr zuhause nur über Volleyball?
Simona: Klar verbindet uns das Thema seit der Studienzeit, aber wir reden auch über das Best Practice Institute und Einkäufertrainings (lacht).
War die deutsche Sprache für Euch ein großes Hindernis?
Luboš Vedrödy: Anfangs schon. Nach eher uneffektiven Sprachkursen in Aachen haben wir uns schließlich eine Privatlehrerin genommen. Motivation und Lerneffekt waren so viel größer.
Du trainierst beim VCW vier Mädchenmannschaften … Was ist Dein Erfolgsrezept?
Luboš: Bei Kindern und Jugendlichen musste ich mir erst Respekt verschaffen. Ich habe mit dem Ball demonstriert, wie ein knallharter Angriffsschlag geht. Das hat das Eis gebrochen. Wichtig ist aber, dass man zu jeder Spielerin eine Beziehung aufbaut. Ich bin Trainer und Vater zugleich, habe neben Knieschonern auch Haargummis im Rucksack. Hier ist noch Rundumbetreuung angesagt. Mir gefällt, dass ich jungen Menschen die Volleyballgrundlagen vermitteln kann. Das ist die Basis für spätere Erfolge in den Leistungsklassen.
Wie wichtig ist Disziplin?
Luboš: Wir betreiben Leistungssport im VCW. Da ist Disziplin wichtig. Dazu gehört übrigens auch, einheitlich in weißen Sportsocken anzutreten. Das müssen viele erst lernen. Ich rede von positiver Disziplin und vom richtigen Maß an konstruktiver Kritik und Lob. Wer versucht, Angst zu schüren, ist fehl am Platz.
Und wie steht es mit Deiner Disziplin bei BPI?
Luboš: Axel Hamann brauchte 2017 dringend Unterstützung. Er wollte nach eigener Aussage einen motivierten, disziplinierten Mitdenkenden, der den Willen hat, neue Wege zu begleiten. Aus dem Minijob wurden dann nach kurzer Zeit eine Halbtagsbeschäftigung. Ich kümmere mich z.B. um Technik, Homepage, Blogs und Orgathemen. Und ich bin auch als Trainerassistent bei BPI-Kunden vor Ort. Es gibt es immer etwas zu tun und weiterzuentwickeln. Bei BPI herrscht eine offene, konstruktive Atmosphäre. Das schätze ich sehr.
Was hast Du über Einkauf und Vertrieb gelernt?
Luboš: Ich habe vor allem die Unterschiede erlebt.Einkäufer sind zurückhaltender, Verkäufer sind offener und treten zumeist selbstbewusster auf. Interessant sind unsere Seminare, wo beide Seiten bewusst aufeinandertreffen. Hier hat der Trainer eine besondere vermittelnde Aufgabe. Das kenne ich aus dem Sport. Kommunikation und Teambildung sind in allen Bereichen entscheidende Erfolgsfaktoren.
Sabine Ursel
www.sabine-ursel.de