Mit Power-Posen zu mehr Selbstbewusstsein

Die Professorin Amy Cuddy von der Harvard Business School hat sie in ihrem Buch „Präsenz“ dargestellt. Sie empfiehlt, die Körpersprache erfolgreicher Menschen nachzuahmen. Denn: Diese „Power-Posen“, wie Cuddy sie nennt, seien effektiver als traditionelle Techniken, sich Selbstvertrauen einzuflößen. Sich selbst einzureden, wie großartig man ist, sei schwieriger.

Menschen und andere Säugetiere drücken Macht und Selbstbewusstsein durch offene, raumeinnehmende Körperhaltungen aus und äußern gleichzeitig Machtlosigkeit durch geschlossene und zurückhaltende Körperhaltungen.

Cuddy glaubt, dass die Einstellung eines Menschen sich oft aus seinem Verhalten ergibt. Dies bedeute, dass die richtige Körpersprache die Stimmung ändern kann. In ihrem inzwischen bekanntgewordenen TED-Talk sprach die Wissenschaftlerin über Möglichkeiten, die Körpersprache zu nutzen, um sich selbstgewiss zu fühlen.

Cuddy unterscheidet zwischen den sogenannten Low-Power-Posen und den High-Power- Posen. Beide Arten dieser Posen zeigen Verhaltensänderungen bei uns Menschen und ändern sogar unseren Hormonhaushalt. High-Power-Poser erleben sofort Erhöhungen des Testosteronspiegels, was sich in einer höheren Risikobereitschaft ausdrückt und das persönliche Empfinden von Stärke und Selbstbewusstsein begünstigt. Gleichzeitig sinkt aber auch der Cortisolspiegel, was in Situationen der Unsicherheit nur von Vorteil sein kann, da Cortisol allgemein als Stresshormon bekannt ist.

Low-Power-Poser zeigten das entgegengesetzte Muster. Kurz gesagt: Zwei Minuten in einer sogenannten Power-Pose können genügen, um sowohl sich tatsächlich selbstbewusster zu fühlen und die nötige Präsenz und innere Stärke in den Situationen zu zeigen, in denen es zählt.

Es ist kein Geheimnis, dass wir weniger durch das souverän und selbstbewusst wirken, was wir sagen, sondern eher durch die Präsenz und Überzeugung, die dahinter steht.

Power-Posen sind ein Beispiel dafür, was Cuddy einen „Körper-Verstand-Schubs“ nennt. Diese sollen helfen, psychologische Blockaden zu überwinden. Sonst sei es schwierig, sich einzureden, großartig zu sein, wenn man dies in diesem Moment doch eindeutig nicht glaubt.

„Wenn unsere Körpersprache souverän und offen ist“, so Cuddy, „reagieren andere Menschen auf eine Weise, die unbewusst nicht nur ihre Wahrnehmung von uns verstärkt, sondern auch unsere Wahrnehmung von uns selbst.“

Der Frauenheld

Wenn Sie z.B. auf der Zielgeraden der Präsentation ankommen und kurz davor sind, dem Geschäftspartner ein Angebot zu unterbreiten, dominieren Sie den Raum mit einer Pose, die Amy Cuddy „Der Frauenheld“ nennt. Lehnen Sie sich dazu nach vorne und stützen Sie die Arme auf den Tisch, zeigen Sie Engagement und Überzeugung. Diese Pose soll laut Cuddy an Lyndon B. Johnson erinnern. Johnson sei fast zwei Meter groß gewesen und habe seine Statur wohlüberlegt eingesetzt, um einzuschüchtern und zu verführen.

Der Obama

Wenn Sie eine neue Idee präsentieren, legen Sie die Füße auf den Tisch, schließen Sie die Arme hinter dem Kopf und lehnen Sie sich zurück. Diese Pose heißt „Der Obama“, weil US-Präsident Barack Obama oft mit seinen Füßen auf dem Tisch seines Amtszimmers Oval Office gesehen wurde.

Man muss sich schon überwinden, um seine Füße vor einem Gesprächspartner auf den Schreibtisch — und zwar möglichst den eigenen Tisch — zu legen. Aber Cuddy versichert, dass dies zusammen mit den Händen hinter dem Kopf dazu führt, dass man eher gewinnbringende Risiken eingeht. So zum Beispiel, dass man etwa seine nächste großartige Idee direkt laut ausspricht.

Der CEO

Legen Sie bei einem Gespräch den Arm auf die Lehne des Stuhls, spreizen Sie die Beine auseinander und lehnen Sie sich zurück. Sich nicht nur mental, sondern auch körperlich zurückzulehnen, ist der beste Weg, um das Selbstvertrauen und das Wohlbehagen zu verbessern.

Diese Abwandlung der Haltung „Der Obama“ betont die offene Haltung des Körpers, während die Füße auf dem Boden bleiben. Cuddy nannte diese Haltung in einem Interview „Der CEO“, einige erinnert es auch an den Typen neben einem in der U-Bahn.

Wonder Women

Beim Gespräch mit dem Vorgesetzten hilft es, die Brust rauszustrecken, die Hände auf die Hüfte zu legen und mit den Beinen hüftbreit zu stehen. Wenn der Chef Ihnen unerwartet bei der Kaffeemaschine begegnet, könnten Sie nervös werden. Oder sich bemühen, eine besonders interessante Antwort auf die Frage „Wie war das Wochenende?“ zu finden.

Für diesen Fall empfiehlt Cuddy eine klassische Kampfpose, die sie „Die Wunderfrau“ nennt. Heben Sie dabei das Kinn an, um das Gefühl von Energie auszureizen.

Viel Spaß beim Power-Posing.

Axel Hamann

Ihr Best Practice Institute Team

https://www.best-practice-institute.com

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