Was Personalentwickler von der Sharing Economy lernen können

Der amerikanische Taxi-Dienst Uber verdient sein Geld mit Menschen, die für wenig Geld mit ihrem eigenen Auto für fremde Menschen den Chauffeur spielen. Wie viel Uber verdient, hängt davon ab, wie gut es dem Unternehmen gelingt, Menschen, die man nicht angestellt hat, an sich zu binden und zum Arbeiten zu motivieren. Vor ähnlichen Herausforderungen stehen YouTube als Video-Plattform ohne eigene Inhalte oder Airbnb als Vermittler von Unterkünften ohne eigene Zimmer.

Der Sharing Economy gelingt es so, Kosten in Milliardenhöhe zu sparen. Der einzige Nachteil ist, dass die Unternehmen seine „Freiberufler“ nicht zur Arbeit zwingen kann. Dennoch schafft es z.B. Uber, seine Fahrer ans Steuer zu fesseln. Sie nutzen dabei psychologische Tricks, auf die viele Fahrer erfahrungsgemäß positiv reagieren und sich für das Weiterfahren entscheiden.

Individuelle Motivation für jeden Uber-Fahrer

Die Herausforderung besteht in zwei Punkten: Es gilt, die Fahrer dazu zu bewegen, möglichst viel für Uber zu fahren, damit der Dienst überall angeboten werden kann. Zweitens gilt es, die Fahrer zu motivieren, sich gegenüber den Fahrgästen von ihrer sympathischen Seite zu zeigen. Um diese beiden Herausforderungen in den Griff zu bekommen, hat Uber kräftig investiert und Verhaltenswissenschaftler und Datenanalysten angestellt, berichtet die „New York Times“. Diese Experten werten Daten aus, die über die Fahrer-App gesammelt werden. Über die App nehmen die Fahrer Aufträge an und verwalten sie oder melden sich ab, wenn sie ihre „Schicht“ beenden möchten. Anhand der Datenanalysen und der Arbeit der Verhaltenswissenschaftler kann Uber inzwischen jeden Fahrer ganz individuell motivieren.

Bei einigen Fahrern wirkt es, bereits dann einen neuen Auftrag anzukündigen, wenn der aktuelle Fahrgast noch nicht ganz an seinem Ziel ist. Andere Fahrer, die sich über Geld motivieren lassen, bekommen beim Abmelden einen „Einnahmen-Tacho“ gezeigt, auf dem man ablesen kann, dass man zum Beispiel kurz davorsteht, den nächsten vollen Hunderter zu verdienen. Andere Fahrer bekommen kleine Geschenke versprochen, wenn sie weitermachen oder werden ausgiebig für etwas gelobt (und mit Punkten in einem Spiel belohnt), was an diesem Tag besonders vorbildlich lief – zum Beispiel für ein gutes Gespräch mit einem Fahrgast, wenn dieser das ausdrücklich in seiner Bewertung erwähnt hat.

Alle Möglichkeiten von Blended Learning Konzepten ausschöpfen

Ein Vorbild für andere Unternehmen ist der Anspruch, sich individuell auf den Mitarbeiter und dessen bestmögliche Motivation einzustellen. Jedes Unternehmen kann eine ähnliche Analyse vornehmen, um Lernangebote für seine Mitarbeiter adaptiv zu gestalten. Adaptives Lernen folgt den gleichen Prinzipien.

Warum sollen tausend Mitarbeiter den gleichen Standard-Kurs – egal ob E-Learning oder Präsenz-Seminar – absolvieren? Stellen wir ihnen doch besser genau den Lernstoff zur Verfügung, den sie für ihre Tätigkeit brauchen und der ihrem persönlichen Wissensstand entspricht. Es können z.B. spielerische Elemente bei der Motivation und beim Lernen genutzt werden, die zum individuellen Geschmack und der Tätigkeit eines Lerners passen. Sorgen wir für Feedback, das den persönlichen Vorlieben entgegenkommt. Schöpfen wir die Möglichkeiten aus, die individuelle, langfristige und nachhaltige Lernkonzepte bieten.

Axel Hamann

Ihr Best Practice Institute Team

http://www.best-practice-institute.com

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