Weiterbildung und Führung in Zeiten der Digitalisierung

Die Digitalisierung verändert unser Verhalten immer stärker. Nach der Wortschöpfung Smombie gibt es nun die Generation „Kopf runter“. Algorithmen sagen uns, was wir kaufen sollen, wen wir rekrutieren sollen und in wen wir uns verlieben sollen. Mit den verfügbaren Daten können wir nicht Schritt halten. Was müssen Führungspersonen beachten, dass Unternehmen bei aller digitalen Transformation nicht den menschlichen Aspekt des Erfolgs vernachlässigen? Denn eines können wir nicht digitalisieren: Die echten Beziehungen zwischen Menschen. Bei aller Faszination für Technologie bleibt der Mensch ein analoges Wesen und seine Bedürfnisse sind wie vor Tausenden von Jahren.

Dazu ein paar Gedanken aus einem Interview mit Nicole Brandes, Managementcoach und Partnerin des Zukunftsinstituts:

Was wird sich mit der Digitalisierung verändern?
Die Digitalisierung wird vieles verändern, und nicht jeder wird sich einfach mit einer so technisierten Zukunft und Umwelt abfinden. Deshalb ist es für mich so wichtig, dass wir bei aller digitalen Transformation den menschlichen Aspekt nicht vernachlässigen. Und dazu muss jeder auch auf dem Höhepunkt seiner Karriere noch bereit zu lernen.
Führung wird in diesen Zeiten immer mehr davon abhängen, dass man zuerst in der Lage ist, sich selbst zu führen, innere Stärke im äußeren Chaos zu entwickeln und sich weniger von den äußeren Kräften bestimmen zu lassen, sondern die eigenen Kräfte auszuspielen. Bei der Selbstführung geht es darum, zuerst eine persönliche Vision zu haben, eine eigene Philosophie zu entwickeln, zu erkennen, was mich antreibt und was mich ausbremst. Wenn ich selbst weiß, wohin ich will und warum ich tue, was ich tue, und einen Sinn in diesem Tun sehe, kann ich auch andere Menschen begeistern und inspirieren. Dann folgen diese, weil sie wollen. Und nicht, weil sie müssen. Es geht in der Führung von Menschen eben nicht um Expertise, sondern um Persönlichkeit. Und diese zu entdecken, zu pflegen und zu schützen steigert die Professionalität und letztlich auch das persönliche Wohlbefinden.

Was verlangt die Digitalisierung von Führungspersonen?
Führungskräften werden fast heldenhafte Fähigkeiten abverlangt. Sie müssen in allen Führungsmodellen führen können, weil wir im Zeitalter der Gleichzeitigkeit und der Entgrenzung leben. Deswegen können Führungskräfte nicht mehr über Kennzahlen führen, sondern zunehmend visionär und inspirierend agieren. Dazu müssen sie Werteangebote machen, mit denen sich Mitarbeiter identifizieren können. Das stiftet Orientierung, Sinn und Zugehörigkeit. Und Arbeitsmodelle der Zukunft werden einerseits sehr flexibel sein und gleichzeitig Stabilität vermitteln.

Wie können Führungspersonen das Potenzial ihrer Mitarbeitenden am besten nutzen?
Das Potenzial der Mitarbeiter und des Teams kann oft geweckt werden, indem Führungskräfte Räume schaffen, in denen experimentiert werden kann. Wir können die Komplexität nicht mehr alleine bewältigen. Das bedeutet, den Mitarbeitenden Vertrauen schenken, an ihr Potenzial glauben und erlauben, dass es entfaltet werden darf.

Ihr Best Practice Institute Team

https://www.best-practice-institute.com

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